Nach einem kleinen Aussetzer im Jahr 2017 sind wir Anfang September bei der Pott-Regatta 2018 wieder angetreten. Super Wetter, spannende Wettfahrten, richtig gute Segelmanöver und eine tolle Abschlussparty haben uns dieses Jahr wirklich begeistert.
Wie üblich hat sich die Crew – zumindest der größte Teil – bereits am Montag (10.09.2018) in Lelystad auf der Right Now!² eingefunden, um zu trainieren. Was aber gar nicht so einfach war, denn der Windgott hatte offenbar Langeweile und permanent am An-Aus-Schalter herumgefummelt. Montagabend 3-4 Bft. Schönes Einsegeln. Dienstag: Sturm! An Auslaufen nicht zu denken. Mittwoch ein Hauch von Wind und Sonnenschein. Donnerstag absolute Flaute. Freitag zum Regattastart dann satte 5 Bft.
Viel Training war also nicht möglich. Immerhin konnten wir aber (zum ersten Mal) am Mittwochabend die Mittwochsregatta des örtlichen Segelclubs in Lelystad mitsegeln. Segeln in der Dunkelheit hat auch seinen Reiz.

Mittwochsregatta vor Lelystad: Segeln in den Sonnenuntergang.
Am Freitagmorgen sind wir deshalb schon deutlich vor den anderen Regattateilnehmern ausgelaufen, um wenigstens einmal in voller Crewstärke den Spinnaker zu setzen und zu shiften, bevor es in der Regatta ernst wird. Um 12:10 Uhr dann endlich Startschuss zur ersten Wettfahrt. Wir starten mitten im Feld. Die zwei Runden Up-and-down bei guten 4 bis 5 Windstärken laufen fast perfekt. Vor allem die Spi-Halsen klappen trotz der sehr kurzen Trainingszeit sehr gut. Wir haben bei der Zieldurchfahrt bereits ein gutes Gefühl. Und das zu Recht, denn nach berechneter Zeit belegen wir in dieser Wettfahrt den ersten Platz in unserer Gruppe.
Die zweite Wettfahrt beginnt um kurz nach halb drei. Leider ist der Wind beim Start fast eingeschlafen. Das Schiff läuft nicht. Die anderen ziehen locker an uns vorbei. Erst nach der ersten Runde kommt wieder etwas mehr Wind auf. Aber so richtig aufholen können wir nicht mehr und beenden die Wettfahrt auf dem vierten Platz. Mittlerweile ist es wieder richtig windig und wir können mit voller Fahrt zurück nach Enkhuizen kreuzen.
Es folgt das obligatorische Bier an der Pier im alten Hafen. Mit netten Gesprächen und guter Laune.
Am Samstagmorgen auf dem Weg zur Steuermannsbesprechung werde ich vom Skipper eines Konkurrenten auf unseren Spinnaker angesprochen. Der sei doch viel zu groß und die Segelnummer passe auch gar nicht zum Großsegel. Das war uns bis dahin selbst tatsächlich nicht aufgefallen. Das relativ weit herunter hängende Unterliek des Spinnakers hatten wir auf den verkürzten Spibaum zurückgeführt. In der Tat hatte unser Vercharterer uns aber aus Versehen den falschen Spinnaker an Bord gelegt. Blöde Sache, denn der größere Spi ist nicht im Messbrief eingetragen. Wir wollen aber auch nicht ohne Spinnaker weitersegeln. Also sprechen wir mit der Regattaleitung und lassen uns aus der Wertung nehmen. Weiter mitsegeln dürfen wir trotzdem – letztendlich geht es ja um Segelspaß und nicht um die Weltmeisterschaften.
Die Regattaflotte geht gemeinsam durch die Schleuse ins Markermeer. Dort beginnt die dritte Wettfahrt, die Langstrecke, für uns um 10:40 Uhr. Auch diese Wettfahrt läuft richtig gut – wenn wir auch eigentlich außer Konkurrenz mitsegeln. Dabei machen wir sogar noch einen dämlichen Fehler. Wir bergen den Spinnaker an einer Tonne, weil wir fälschlicherweise annehmen, nach der Tonne wieder anluven zu müssen. So wie die anderen Regattateilnehmer, die wir vor uns sehen. Müssen wir aber gar nicht. Bei den anderen handelt es sich um die Gruppe der Double-Handed-Segler, die einen anderen Kurs segeln. Unsere Gruppe kann an der Tonne schön weiter geradeaus segeln. Ok, dann muss der Spi eben wieder hoch. Trotz der 10 Minuten ohne Spi wären wir – wenn wir gewertet worden wären – immer noch als zweite Yacht aus dieser Wettfahrt hervorgegangen. Die letzte Wettfahrt vor Lelystad lief dagegen eher unrund. Zweimal hatten wir Sanduhren im Spinnaker, die von der Vorschiffscrew aber mit vollem Einsatz herausgezogen wurden. Immerhin – auch hier wären wir noch Dritte geworden.
Zum Abschluss der Regatta trifft sich das ganze Feld bei bestem Wetter im Batavia Hafen in Lelystad. Überraschend belegen wir trotz der beiden nicht gewerteten Wettfahrten noch den vierten Platz in unserer Gruppe und bekommen sogar einen Pokal dafür. Das hebt unsere Stimmung natürlich noch einmal zusätzlich. Es wird eine tolle Party und wir feiern noch bis spät in die Nacht.

Die Delius-Klasing-Trophy für den 4. Platz in der Gruppe ORC2 ist unser!
Nächstes Jahr greifen wir wieder an – dann aber auch ausschließlich mit den korrekten Segeln!
P.S.: Viele schöne Bilder der Regatta gibt es auf der Homepage der Pott-Regatta.