Pott-Regatta 2016: Jedes Jahr Anfang September ist diese Regatta für Sail as a Team gesetzt. Bei traumhaften Bedingungen, einer neuen Location und teilweise in einem neuen Seegebiet kam wieder viel Freude auf.
Die Crew
Dieses Jahr besteht unser Team aus lauter Wiederholungstätern. Zu letztem Jahr gibt es nur eine Veränderung: Thomas ist unser Mastmann. Aber auch er hat – genauso wie Kerstin, Axel, Detlef und Wolfgang, bereits Regattaerfahrungen mit Sail as a Team und bei der Pott-Regatta.
Trotzdem wollen die Basics trainiert sein: Wenden, Halsen, Boatspeed optimieren und natürlich: Spinnakermanöver. Wir trainieren von Montag bis Donnerstag (5. September – 8. September 2015). Selten waren die Spinnakermanöver so perfekt wie dieses Jahr. Keine Halse geht daneben – und wir haben wirklich viele davon gemacht. Ein Traum für den Skipper!
Am Donnerstag segeln wir über das Markermeer nach Enkhuizen. Das Markermeer ist eine neue Erfahrung. Die Langstrecke der Pott-Regatta wurde ins Markermeer verlegt, weil es aufgrund von Baustellen keinen Sinn mehr machte, vor der Ketelbrücke im IJsselmeer zu regattieren. Wir nutzen die Gelegenheit, alle Tonnen, die für die Langstrecke in Frage kommen, abzusegeln. Bei Südwind fast ausschließlich Spinnakerkurse. Ein großer Spaß!
Im Hafen von Enkhuizen liegt das Startschiff direkt neben uns. Eine gute Gelegenheit, unseren Preis vom letzten Jahr wieder der Wettkampfleitung zurück zu geben. Natürlich nicht, ohne vorher noch ein Foto zu machen.
Die Pott-Regatta 2016: Tag 1
Am Freitag stehen die ersten beiden Wettfahrten an. Wie üblich zwei Up-And-Down-Kurse. Wir starten in der ORC2-Gruppe. Angesichts des überschaubaren Teilnehmerfeldes hat die Regattaleitung jedoch die Gruppen ORC1 und ORC2 zusammengelegt. So kommt echtes Wettkampffeeling auf. Und es gibt auch eine übergreifende Wertung der beiden Gruppen.
Unsere Starts am Freitag hätten besser sein können. Den ersten sind wir zu langsam angegangen. Den zweiten haben wir kurz unterbrochen, weil uns der Fehlstart anderer Teilnehmer irritierte … Dennoch segeln wir in unserer Gruppe in der ersten Wettfahrt auf Platz 2, in der zweiten auf Platz 3.
Wie immer trifft sich die Regattaflotte am Abend in Enkhuizen im romantischen Oude Haven. Bevor wir zum Bier an der Pier übergehen können, müssen wir noch den Spinnakerbaum zum Rigger bringen. Ein Bolzen hatte sich während der zweiten Wettfahrt verabschiedet. Unterwegs haben wir das mit Bordmitteln gelöst. Jetzt im Hafen sind wir froh, dass unser Vercharterer uns beim Rigger angemeldet hat, der uns auch weiterhelfen kann.
Die Pott-Regatta 2016: Tag 2
Bevor wir am Samstag auf die Langstrecke gehen, schleust die Regattaflotte gemeinsam (und total entspannt) durch das Naviduct bei Enkhuizen ins Markermeer.Im Markermeer erwartet uns ein Kurs um drei feste Tonnen und eine ausgelegte Regattatonne. Zunächst kreuzen wir zur Regattatonne und von dort zur ersten Bahnmarke. Vorher gelingt es uns beim Start, unseren Konkurrenten, die Dicke Bank, vor das Startschiff zu luven. Ein kleiner Adrenalinkick auf beiden Seiten – so macht der Wettkampf Spaß! Die Dicke Bank bleibt während der gesamten Strecke hinter uns (hatte allerdings auch ein technisches Problem). Wir überholen die Lalli, eine Elan 320 und schließen auf zur Idefix, einer Dehler 29. Mit Idefix erreichen wir praktisch parallel die Ziellinie unter Spinnaker – nicht ohne auf den letzten Metern noch einen schönen Sonnenschuss hinzulegen. Fotofinish! Es reicht für uns auf der Langstrecke zum dritten Platz in der Gesamtwertung und zu Platz 2 in unserer Gruppe.
Die letzte Wettfahrt im Markermeer kurz vor Lelystad beginnt mit einem ganz ordentlichen Start von uns. Die Spimanöver sind erneut perfekt. Aber unser Speed auf der Kreuz könnte höher sein. Der Wind ist schwächer geworden. Daraus ziehen unsere Konkurrenten Vorteile. Nächstes Jahr werden wir besonders daran im Training arbeiten müssen.
Unseren Preis vom letzten Jahr, First Ship Home in der ORC2-Gruppe, können wir leider nicht verteidigen. Dennoch: Es war wieder ein wirklich gelungene Regatta. Am Ende sind wir in der Gruppenwertung punktgleich mit der zweitplatzierten Dicke Bank auf dem dritten Rang gelandet. In der ORC-Gesamtwertung liegen wir jedoch vor ihnen, weil wir auf der Langstrecke in der Gesamtwertung ein besseres Ergebnis erzielt haben. Erscheint etwas unlogisch – deckt sich aber mit den Regeln, die die Regattaleitung festgelegt hat.
Die Pott-Regatta
Die Pott-Regatta wird schon seit Jahren immer im September von der SSGW – Sportschiffergilde Westfalen e.V. organisiert. Ursprünglich ins Leben gerufen als Bochumer Stadtmeisterschaft (daher der Name „Pott“) hat sich die Pott-Regatta zu einer beliebten offenen Regatta für seegehende Yachten auf dem IJsselmeer entwickelt. Bis vor ein paar Jahren wurde die Pott ausschließlich als Yardstick-Regatta gesegelt. Seit einiger Zeit wird neben Yardstick nun auch unter dem sportlich anspruchsvolleren ORC-Rating gesegelt. In beiden Fällen handelt es sich um bootsspezifische Handicaps. Dadurch wird ermöglicht, dass verschiedene Yachten mit unterschiedlichem Geschwindigkeitspotenzial gegeneinander segeln können. Die gesegelten Zeiten werden mit dem Handicap verrechnet und dadurch vergleichbar.
Trotz des gestiegenen sportlichen Anspruchs hat sich die Pott-Regatta ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Man segelt hart aber fair – und nimmt nicht immer alles bierernst. Spätestens auf der Abschlussparty ist der Konkurrenzkampf passé und man feiert gemeinsam, häufig bis in den frühen Morgen.
Lust auf Regattasegeln bekommen?
Es sind noch Plätze frei! Wir segeln im Mai auf einer schnellen Yacht beim NRW-Cup mit. Und im September 2017 sind wir bei der Pott-Regatta wieder am Start.