24 uurs!! Das Mega-Segelevent auf dem IJsselmeer!
Ende August haben wir zum ersten Mal an der 24-Stunden-Regatta auf dem IJsselmeer teilgenommen. Das 24 uurs zeilrace wird von der Niederländischen Küstenseglervereinigung organisiert. Es ist mit über 400 teilnehmenden Booten wahrscheinlich das größte Regattaereignis der Niederlande.
Die Idee ist eigentlich ganz simpel. In 24 Stunden unter Segeln gewinnt das Boot, welches in der Zeit die größte Strecke zurückgelegt hat. Da es natürlich sehr viele verschiedene Boote mit entsprechend unterschiedlichem Geschwindikeitspotenzial gibt, ist das Starterfeld in verschiedene Klassen aufgeteilt. Innerhalb der Klassen gibt es verschiedene Umrechnungsfaktoren, mit denen die gesegelte Strecke gewichtet wird. Dadurch werden die Boote (einigermaßen) gleich behandelt.
Wir haben uns für das Rennen bei Waterland in Monnickendam eine Dehler 34 gechartert. Ein tolles Schiff, gut verarbeitet, mit hohem Geschindigkeitspotenzial und einem großen Gennaker als Leichtwindsegel. Mit von der Partie waren Thomas, Detlef, Wome und natürlich Olaf, der Inhaber von Sail as a Team.
Gestartet wird zur gleichen Zeit, am Freitagabend gegen 1830, an verschiedenen Orten rund um das IJsselmeer, zum Beispiel vor Amsterdam, Lelystad, Lemmer, Stavoren, Enkhuizen oder Hindeloopen. Das Ziel ist für alle gleich: Medemblik, Samstag gegen 1830. Während des Rennens hat man die Auswahl aus verschiedenen vorab definierten Bahnen, die gesegelt werden dürfen. Die Bahnmarken sind befeuerte Seezeichen (Tonnen) auf dem IJsselmeer und der angrenzenden Waddenzee. Die Herausforderung dabei: Jede Bahn darf höchstens 2 mal gefahren werden (unabhängig von der Richtung). Jedes mal, wenn man eine Bahnmarke rundet, meldet man das online über die Website der Regatta. Dadurch kann man auch während des Rennens immer live verfolgen, auf welcher Position man während des Rennens liegt.
Wir segeln durch die Nacht!
Neben der taktischen Herausforderung, die möglichst optimale Kombination von Bahnen zu segeln, ist der eigentliche Clou natürlich, dass 24 Stunden am Stück ohne Pause gesegelt werden muss.
Nachts durchs Watt ist allerdings auch doppelt aufregend, weil es rechts und links der Fahrwasser schnell sehr flach werden kann. Und auflaufen will man natürlich nicht. Für uns war es jedenfalls ein irres Erlebnis, in stockdunkler Nacht unter einem grandiosen Sternenhimmel nach den nächsten (befeuerten) Tonnen Ausschau zu halten und dabei zusätzlich mit Taschenlampen drauf zu achten, keine der unbefeuerten Tonnen zu rammen.
Und wie war es so …?
Um es vorweg zu sagen: Wir haben nur mäßig erfolgreich abgeschnitten. In unserer Gruppe (ORC III) sind wir auf dem vorletzen Platz gelandet. Aber das ist eigentlich kein Drama. Wir haben ein tolles Erlebnis gehabt, sehr wenig geschlafen (ich nur eine Stunde), sehr viel gelernt und tolle Bilder gesehen. Der Zieleinlauf in Medemblik, mit 400 anderen Booten, ist ein grandioses Ereignis. Die Party vor Ort ist riesig – wobei wir aber so kaputt waren, dass an feiern nicht mehr zu denken war. Ziel für das nächste Jahr: Weiter nach vorne in der Wertung!!!